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Samstag, 12. Dezember 2009

Geschütz: 15-cm-Schwere Feldhaubitze 18


Original/Geschichte
Die 15cm schwere Feldhaubitze 18 L/29,6 (s.F.H.18), wie die offizielle Bezeichnung dieses Geschützes lautete, ist eine Entwicklung, die auf ein Geschütz des I. Weltkrieges zurück geht, der schweren Feldhaubitze 13(s.F.H.13). Nach Beendigung des I. Weltkriegs war dem Deutschen Reich die Entwicklung und Unterhaltung von schwerer Artillerie durch den Versailler Vertrag verboten. Trotzdem begann schon in den zwanziger Jahren die Entwicklung neuer Geschütze. Offiziell wurde die 15cm schwere Feldhaubitze 18 (s.F.H.18), ebenso wie die auf der selben Lafette aufsitzende schwere 10cm Kanone 18, im Jahr 1935 in den Bestand der Wehrmacht übernommen. Die Leistungen waren schon bei Einführung des Geschützes nicht sehr gut, eine max. Schussweite von ca. 13.000 Meter waren auch 1935 für die schweren Abteilungen der Wehrmachtsdivisionen eigentlich zu wenig. Später im Kriege wurden dann Versuche unternommen die Reichweite zu steigern. Das führte zu einer Steigerung auf ca. 18.000 Meter.
Das Geschütz wurde dann sogar mit dem Geschützwagen III/IV zur Selbstfahrlafette erweitert. Hier wurde die Wanne des Panzer IV mit den Antriebskomponenten des Panzer III und mit dem Geschütz der s.F.H. 18 kombiniert. Diese Selbstfahrlafette ist als „Hummel“ bekannt. Wenn anstatt des s.F.H. 18 die PaK 8,8 mm 43 montiert wurde, entstand daraus der schwere Panzerjäger „Nashorn“, später „Hornisse“ genannt. Zur damaligen Zeit war das erstmals eine zufrieden stellende Lösung. Hier wurde eine vorher unbekannte Mobilität der Artillerie erreicht.
Es gab die s.F.H.18 in zwei Ausführungen, die „schwere Feldhaubitze 18 für Kraftzug“, s.F.H.18(Kzg.) und die „schwere Feldhaubitze 18 für Bespannung“, s.F.H.18(Bespg.). Für den Transport war grundsätzlich eine Protze vorgesehen. Da das Geschütz aber für den pferdebespannten Zug mit 6.304 kg zu schwer war, wurde es in zwei Lasten aufgeteilt. Die Lafette, die alleine immer noch 3.224 kg schwer war, ist über die übliche Protze gezogen worden und für das Rohr, 1.760 kg schwer, gab es einen eigenen Rohrkarren. Im Kraftzug, also mit verbrennungsmotorangetriebenen Zugmaschinen, ist die Protze allein ausreichend gewesen. Hier sollte nur das Rohr in eine Fahrstellung zurück gekurbelt werden. Was aber auch nicht immer geschah.
Hitler forderte, aus totaler Überschätzung der Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie heraus, immer neue Steigerungen der Produktion, die natürlich in den seltensten Fällen erreicht werden konnten. Das Geschütz ist den ganzen Krieg hindurch gefertigt worden, so wie alle anderen Waffen auch, jedoch niemals in ausreichenden Mengen. Genaue Produktionszahlen gibt es keine, da die Abnahmezahlen der schweren Feldhaubitzen nicht nach dem einzelnen Typen aufgegliedert wurden.
Bausatz Trumpeter 1/35Das Modell der „German s.F.H. 18 15cm Field Howitzer“ von Trumpeter im Maßstab 1:35 kommt in der für den Hersteller typischen, stabilen Verpackung. Die Schachtel ist gut gefüllt mit sechs Spritzlingen, vier profilierten Gummiringen für die Bereifung des Geschützes samt Protze und einer Blisterpackung, in der sich das aus Aluminium gedrehte Geschützrohr befindet, zusammen mit einer kleinen Kette und zwei gedrehten Messingröhrchen für die Zylinder der Ausgleicher der Höhenrichtmaschine. Insgesamt besteht der Bausatz aus über 270 Einzelteilen.
Der Bauplan kommt auch in der von diesem Hersteller gewohnten Form. Die Zeichnungen sind so gestaltet, dass man die einzelnen Teile ohne Probleme identifizieren und sie der jeweiligen Position zuordnen kann. Beigelegt ist auch das typische Faltblatt mit der Farbtafel, auf der das Geschütz aufgeprotzt in einer Fünfseitenansicht zu sehen ist. Allerdings hätte Trumpeter sich dies auch sparen können, denn die einzige Bemalungsvariante ist Feldgrau und da wären Farbangaben im Bauplan ausreichend gewesen. Besser wären ein paar exotischere Bemalungsvarianten in das Faltblatt aufgenommen worden. Die muss man sich jetzt selbst suchen.
Die Detailierung der einzelnen Teile ist sehr gut. Trumpeter hat sich, was die Qualität der Bausätze angeht, in den letzten Jahren sehr gesteigert. Die Ausstattung ist dem günstigen Preis, den man für die Bausätze diese Anbieters zahlen muss, mehr als angemessen. Sinklöcher konnte ich an meinem Exemplar nicht entdecken. Nacharbeiten fallen also nur im üblichen Rahmen an.